Im Leben eines Menschen kommt es immer wieder zu Situationen, die das Gleichgewicht der Gase im Körper verschieben und damit Beschwerden begünstigen. Einige sind dauerhaft, wie z.B. eine ungünstige Ernährung mit zu viel blähenden Nahrungsmitteln. Andere Situationen sind vorübergehende Natur, wie z.B stressige Urlaubsreisen, eine Schwangerschaft oder Behandlungen mit bestimmten Medikamenten.
In nahezu allen Fällen ist es sinnvoll und möglich, mit zumeist einfachen Maßnahmen gegenzulenken und eine Linderung der gasbedingten Beschwerden zu erreichen.
Chemische Prozesse setzen beim Abbau von Zucker naturgemäß größere Mengen an Gas frei. Gleiches gilt auch für viele Zuckerersatzstoffe. Die Tatsache, dass in Fertiggerichten und sogar herzhaften Produkten oft überraschend hohe Mengen an Zucker bzw. Ersatzstoffen stecken, macht die blähungsbewusste Ernährung nicht einfacher
TIPP: Wann immer möglich vor dem Kauf einen Blick auf die Zutaten werfen und berücksichtigen, dass viel Zucker zumeist mit unterschiedlichen Bezeichnungen „kaschiert“ wird. Wichtige davon sind: Saccharose, Dextrose, Raffinose, Glukose, Laktose, Fruktose u.v.m.
Gut zu wissen: Auch beim Abbau von Alkohol im Körper entstehen besonders hohe Mengen an Gas!
Noch heute startet beim Menschen unter Stresseinwirkung ein aus Urzeiten überliefertes „Programm“: Alles ist unwichtig, was nicht dem Überleben dient! An Bedeutung verliert damit z.B. ein auf vollen Touren laufender Verdauungsprozess und wird erstmal hintangestellt. Aufgrund des nun verlängerten Aufenthalts von Speisebrei im Darm ist die vermehrte Bildung von Gasen nahezu unumgänglich.
… sind oftmals eine echte Belastungsprobe für die Verdauung. Wer Blähungen und Völlegefühl auf Reisen aus dem Weg gehen möchte, sollte folgende Tipps kennen und beherzigen:
Vor der Reise
Stress vermeiden; nicht alles in letzter Sekunde erledigen: Dokumente prüfen, Koffer packen, die Blumenpflege regeln.
Auf der Fahrt
Am Urlaubsort
Beim Essen und Trinken gelangt automatisch Luft in den Körper, worauf dieser aber eingestellt ist. Ein Zuviel an verschluckter Luft kommt dann zustande, wenn hektisch gegessen bzw. getrunken und beim Essen viel und aufgeregt gesprochen wird.
Beim Abtransport von Gasen aus dem Körper ist Bewegung überaus hilfreich. Bewegung ist wie eine Massage des Darms und macht Gase „beweglicher“. Regelmäßige Bewegung im Alltag fördert und unterstützt - wie jede sportliche Aktivität - das Gleichgewicht der Gase.
Keine Sorge: Gemeint sind keine Höchstleistungen! Hilfreich ist bereits der gemütliche Verdauungsspaziergang oder die Treppe von der Kantine zurück ins Büro.
Hormone steuern eine Vielzahl zentraler Funktionen im menschlichen Körper - bei Frauen deutlich ausgeprägter als bei Männern. Da Hormone bei Verdauungsproblemen mit z.B. Blähungen und Völlegefühl eine Rolle spielen können, sind Frauen auch häufiger betroffen. Besonders immer dann, wenn es zu massiven Hormonschwankungen kommt: also vor und während der Menstruation, in einer Schwangerschaft und natürlich auch in den Wechseljahren. Man könnte fast sagen, dass diese lästigen aber zumeist unkritischen Erscheinungen ein Zeichen von „Frau sein“ sind, gegen das sich jedoch wirksam etwas tun lässt.
Das Gleichgewicht der Gase hängt wesentlich von der Besiedelung der Darmflora mit ausreichend „guten“ Bakterien ab. Das Einstellen und Halten des richtigen Verhältnisses „guter” und „schlechter” Bakterien ist neben anderen Faktoren das Ergebnis der täglichen Ernährung. Eine dauerhaft unausgewogene, ungesunde Ernährung fördert die Besiedelung mit „schlechten“ Bakterien, die zumeist fleißige Gasproduzenten sind.
Bei vielen bakteriellen Erkrankungen setzt die Behandlung auf hochwirksame Antibiotika. Nicht auszuschließen ist, dass diese negative Effekte auf die Darmflora haben können. Im Normalfall stabilisiert sich die Darmflora nach der Behandlung von allein. Daher sollten verordnete Antibiotika niemals eigenmächtig abgesetzt werden.
Ganz wichtig: Bei auftretenden Problemen im Rahmen einer Behandlung mit Antibiotika grundsätzlich den Arzt fragen. Besonders dann, wenn z.B. gasbedingte Beschwerden für längere Zeit auftreten.
Jede Schwangerschaft geht mit massiven körperlichen Veränderungen einher. Auch mit dem festen Vorsatz alles ganz richtig zu machen, können aufgrund der hormonellen Veränderungen Erscheinungen auftreten, mit denen man nicht gerechnet hat. Beispielsweise Blähungen und Völlegefühl.